Übung: Diktatur unter Demokraten? Franco-Spanien und Westeuropa 1945–1975

Großmann

Zeit: Dienstags 15–17 Uhr, Beginn: 17.4.2007, Ort: Gebäude B 3.1, Raum 3.19

Obwohl Spanien nicht auf Seiten der Achsenmächte am Zweiten Weltkrieg teilgenommen hatte, galt das Franco-Regime in der unmittelbaren Nachkriegszeit als ein zu beseitigendes Relikt des Faschismus. So war es kaum verwunderlich, dass Spanien nach dem Sieg der Alliierten 1945 international geächtet und isoliert wurde. Dass die internationale Isolation schließlich nach und nach aufgehoben und Spanien sogar seit 1953 zumindest partiell in das westliche Bündnissystem integriert wurde, erklärte sich sowohl aus der Situation des Kalten Krieges als auch aus ökonomischen Interessen. Dennoch blieb Spanien bis zum 1975 eingeleiteten Demokratisierungsprozess als „Diktatur unter Demokraten“ ein Fremdkörper in Westeuropa.

Die Übung soll einen ersten Überblick zur Geschichte des Franco-Regimes nach 1945 bieten, die bilateralen und multilateralen Verflechtungen Spaniens mit den westeuropäischen Ländern untersuchen und die Wechselwirkungen zwischen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren analysieren. Von allen Teilnehmern wird ein Kurzreferat erwartet. Für einen qualifizierenden Scheinerwerb müssen – nach Absprache – zusätzliche Leistungen erbracht werden.

Literatur: Einen guten Einstieg in die Geschichte des Franco-Regimes bietet Bernecker, Walther L.: Spaniens Geschichte seit dem Bürgerkrieg, München 3. Auflage 1997.

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