Übung: Weißrussland unter der sowjetischen Herrschaft 1917–1991Friedman Zeit: Mittwochs 10–12 Uhr, Ort: Geb. C 5.2, Raum 4 (Erdgeschoss), Beginn: 16.4.2008, Weißrussland ist ein osteuropäisches Land, das im übrigen Europa – geschweige denn außerhalb des Europäischen Kontinents – kaum bekannt ist. Dieses Land stellt also eine Art Terra incognita dar, die äußerst selten zum Gegenstand der historischen Forschung im Ausland gewählt wird und in der Regel im Schatten seiner großen östlichen und westlichen Nachbarn bleibt. Dabei erlebte eben jenes Weißrussland allein im 20. Jahrhundert eine beinahe beispiellose tragische Entwicklung: Es war Schlachtfeld mehrerer Kriege (darunter beide Weltkriege) und musste die mehr als 70 Jahre andauernde kommunistische Herrschaft erdulden, an deren Ende es von jener furchtbaren ökologischen Katastrophe getroffen wurde, die unter dem Namen Tschernobyl weltweit zum Synonym für die nukleare Verseuchung der Umwelt geworden ist. In der Übung wird die Entwicklung Weißrusslands von der russischen Oktoberevolution 1917 bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 behandelt, wobei der deutsch-sowjetische Krieg 1941–1945 und die nationalsozialistische Herrschaft in den besetzten weißrussischen Gebieten im Mittelpunkt stehen. Literatur: Dietrich Beyrau und Rainer Lindner (Hg.): Handbuch der Geschichte Weißrusslands, Göttingen 2001; Christian Gerlach: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrussland 1941 bis 1944, Hamburg 1999; Benhard Chiari: Alltag hinter der Front. Besatzung, Kollaboration und Widerstand in Weißrussland 1941–1944, Düsseldorf 1998; Ivan S. Lubachko: Belorussia under soviet rule, 1917–57, Lexington 1972. |