Übung: Minderheiten in totalitären Staaten: Sinti und Roma, psychisch kranke und behinderte Menschen, Zeugen Jehovas und Homosexuelle in Hitlerdeutschland und in der stalinistischen Sowjetunion

Friedman

Zeit: Mittwochs 10–12 Uhr, Ort: Geb. B 3.2, R 3.01, Beginn: 22.4.2009

Sinti und Roma, psychisch kranke und behinderte Menschen, Zeugen Jehovas und Homosexuelle gehören zu den Opfern der nationalsozialistischen Diktatur, mit denen sich die Forschung erst in den letzten Jahrzehnten zu beschäftigen begonnen hat. Die sowjetische Politik in Bezug auf diese Bevölkerungskategorien bleibt bis heute weitgehend unerforscht.

Diese Themenkomplexe werden in der Übung mit Hilfe von Beiträgen deutscher, russischer, israelischer und amerikanischer Autoren erörtert. Darüber hinaus werden mehrere Quellen deutscher und sowjetischer Provenienz behandelt.

Im Mittelpunkt stehen die nationalsozialistischen Verbrechen an Sinti und Roma sowie an psychisch kranken und behinderten Menschen während des deutsch-sowjetischen Krieges. Es wird auch auf den Umgang mit diesen Vernichtungsaktionen in der DDR und in der Sowjetunion nach dem Tode von Stalin eingegangen.

Einführende Literatur: Christoph Ortmeyer, Elke Peters und Daniel Strauß: Antiziganismus. Geschichte und Gegenwart deutscher Sinti und Roma, Wiesbaden 1998; Michael Zimmermann: Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische „Lösung der Zigeunerfrage“, Hamburg 1996; ders.: Zigeunerpolitik im Stalinismus, im „realen Sozialismus“ und unter dem Nationalsozialismus. Eine Untersuchung in vergleichender Absicht, Mannheim 1996; Romani Rose (Hg.): Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma, Heidelberg 1995; Hans-Walter Schmuhl, Rassenhygiene, Nationalsozialismus, Euthanasie: von der Verhütung zur Vernichtung „lebensunwerten Lebens“, 1890–1945, Göttingen 1987; Petra Fuchs u.a. (Hg.): „Das Vergessen der Vernichtung ist Teil der Vernichtung selbst“. Lebensgeschichten von Opfern der nationalsozialistischen „Euthanasie“, 2. Auflage Göttingen 2008; Detlef Garbe: Zwischen Widerstand und Martyrium. Die Zeugen Jehovas im „Dritten Reich“, 4. Auflage München 1999; Hans Hesse (Hg.): „Am mutigsten waren immer wieder die Zeugen Jehovas“. Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus, Bremen 1998; Burkhard Jellonnek und Rüdiger Lautmann (Hg.), Nationalsozialistischer Terror gegen Homosexuelle. Verdrängt und ungesühnt, Paderborn u.a. 2002.

Modulzuordnung: FW-FM (NG), FW-FM/MA (NG).

 

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