Übung: Literatur&Geschichte: Krieg, Besatzung und Deportation in der französischen und italienischen Nachkriegsliteratur, 19452008

Lemmes/Egner

Zeit: Vorbesprechung und Vergabe der Referatsthemen am 17.4.2009 um 15 Uhr, Geb. B 3.2, R 3.01; Blockveranstaltungen: jeweils Freitag Nachmittag und ganzer Samstag am 29./30.5. und am 5./6.6.2009, Geb. B 3.1, R 3.18

Diese interdisziplinäre Veranstaltung beleuchtet am Beispiel des Zweiten Weltkriegs das Verhältnis von Geschichte und Geschichten. Sie beschäftigt sich einerseits mit den Grundfragen der Analyse narrativer Texte und fragt andererseits, welchen Wert autobiographische und andere literarische Zeugnisse als historische Quellen haben. Behandelt werden u.a. Werke von Primo Levi, Elsa Morante, Georges Perec und Claude Simon. Dabei sollen geschichtliche Kenntnisse über deutsche Besatzung, Verfolgung und Deportation in Frankreich und Italien vermittelt, literarische Texte erschlossen und grundlegende Theorie- und Methodenfragen erörtert werden. Ein Schwerpunkt der Diskussion wird auf der Frage des individuellen und kollektiven Erinnerns liegen.

Der Kurs wird als Blockveranstaltung durchgeführt und steht Studierenden der Geschichte und Historisch orientierten Kulturwissenschaften (als Übung), der Romanistik (als Proseminar) und der Deutsch-Französischen Studien offen. Französisch- und/oder Italienischkenntnisse sind wünschenswert, jedoch insbesondere im Fall von Geschichts- und HoK-Studierenden nicht zwingend erforderlich.

Die Anmeldung erfolgt über LSF. Rückfragen bitte an Barbara Egner und Fabian Lemmes.

Leistungsnachweise:

Geschichte, HoK (Übung): aktive Teilnahme, Referat
Romanistik (Proseminar): aktive Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Deutsch-Französische Studien: aktive Teilnahme und Referat (4 CP); aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit (5 CP)

Einführende Literatur: Serge Berstein und Pierre Milza: Histoire de la France au XX siècle, 5 Bde., Bruxelles 1990–1994; René Rémond: Frankreich im 20. Jahrhundert, 2 Bde., Stuttgart 1994 und 1995; Brunello Mantelli: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus, Berlin 1998; Friederike Hausmann: Kleine Geschichte Italiens von 1943 bis zur Ära nach Berlusconi, Berlin 2006; Karlheinz Stierle: Die Struktur narrativer Texte. Am Beispiel von J. P. Hebels Kalendergeschichte Unverhofftes Wiedersehen, in: Helmut Brackert und Eberhard Lämmert (Hg.): Funk-Kolleg Literatur I, Frankfurt a.M. 1977, S. 210–233, erneut abgedruckt in: Karl Wagner (Hg.): Moderne Erzähltheorie, Wien 2002, S. 297–319; ders.: Narrativ, Narrativität, in: Karlfried Gründer (Hg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 6, Basel 1984, S. 398–402; Jan Assmann: Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität, in: ders. und Tonio Hölscher (Hg.): Kultur und Gedächtnis, Frankfurt a.M. 1988, S. 9–19.

Modulzuordnung: FW-BM (Fachmethoden/Geschichte der Geschichtsschreibung/Geschichtstheorie), FW-FM (NG), FW-FM/MA (NG).

 

Anzeige schließen