Übung: Deutsche Jugendbewegungen (1896–1939)

Chapuis-Després

Zeit: Dienstags 8–12 Uhr (vierzehntägig)

1896 wird der erste Wandervogelverein gegründet, eine Schülerbewegung, die in den folgenden Jahrzehnten einen bemerkenswerten Einfluss ausüben wird. Die Verbreitung verschiedener Jugendbewegungen geht mit der Ausbreitung einer Jugendkultur und der Idee einer Erneuerung der Jugend einher. Bis 1939 kommt es zu einem Generationswechsel, dabei wandeln sich auch die Organisationsformen der Gruppen und das Selbstverständnis der Jugend.

Die Erforschung der Jugendbewegungen ermöglicht eine Einsicht in das Selbstverständnis der Jugend und der ganzen Gesellschaft sowie in die Generationskonflikte zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie erlaubt es, die Ereignisse dieser Zeit unter einem originellen Blickwinkel zu beleuchten. Es wird gefragt, welche Beziehungen die Jugendbewegungen zu den politischen Entwicklungen, zur damaligen Gesellschaft und vor allem zur Erwachsenenwelt hatten. Anhand von Memoiren, theoretischen Texten und Zeitschriften werden wir die verschiedenen Organisationsarten, die Weltanschauungen und die Ausdrucksmöglichkeiten der Jugendgruppen erforschen sowie historische, ideengeschichtliche, soziologische und anthropologische Probleme besprechen. Im Kurs werden auch methodologische Ansätze zur historischen Texterläuterung vermittelt und Übungen zur Quellenkritik und Bildinterpretation durchgeführt.

Die Anmeldung erfolgt über LSF.

Einführende Literatur: Walter Laqueur: Die deutsche Jugendbewegung. Eine historische Studie, Köln 1978; Michael Mitterauer: Sozialgeschichte der Jugend, München 1981; Mark Roseman: Generations in conflict. Youth revolt and generation formation in Germany 1770–1968, Cambridge 1995.

Modulzuordnung: FW-FM (NG), FW-FM/MA (NG).

 

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