Übung: „Greif zur Feder, Kumpel!“ Kulturpolitik der DDR

Klöckner

Dienstags 10–12 Uhr, Ort: Geb. B 3.2, R 3.01, Beginn: 13.4.2010, Ende: 20.7.2010

Am 24. April 1959 fand im VEB Chemiekombinat Bitterfeld eine Kulturkonferenz statt, die die Grundlage für den sogenannten „Bitterfelder Weg“ bildete – der kulturpolitische Versuch der DDR-Regierung, unter Einbeziehung der Arbeiter eine „sozialistische deutsche Nationalkultur“ zu schaffen. Dass die Medaille zwei Seiten hatte, zeigte sich schnell: Wurden die Arbeiter einerseits dazu aufgefordert in sogenannten „Zirkeln schreibender Arbeiter“ ihre Erfahrungen beim sozialistischen Aufbau einzubringen, war andererseits Kritik nur unter engen ideologischen Vorgaben erlaubt.
Diese Ambivalenz der DDR-Kulturpolitik, auch ihre häufigen Richtungswechsel, in verschiedenen kulturellen Bereichen (Kunst, Literatur, Musik, Film, Auswärtige Kulturpolitik) soll anhand ausgewählter Aspekte besprochen werden – von der Gründung des, anfangs noch gesamtdeutsch konzipierten, „Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung“, über den Kurswechsel des „Bitterfelder Weges“ und das kurze Tauwetter unter Honecker, bis zum „Fall Biermann“ 1976 und den zunehmenden Proteste gegen die offizielle Kulturpolitik in den 80er Jahren.

Einführende Literatur: Hermann Weber: Die DDR. 1945–1990, 4. Auflage, München 2006 (=Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd. 20); Manfred Jäger: Kultur und Politik in der DDR 1945–1990, Köln 1994; Matthias Judt (Hg.): DDR-Geschichte in Dokumenten, Bonn 1998.

Modulzuordnung: FW-FM NG, FW-FM NG/MA
Eingeforderte Leistungen: Referat, aktive Mitarbeit

 

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