Übung: „Banalität des Bösen“. Der Eichmann-Prozess in Jerusalem (1961)

Friedman

Zeit: Mittwochs 10–12 Uhr, Gebäude B 3.1, Raum 2.18, Beginn: 13.4.2011, Ende: 20.7.2011

1961 berichtete die berühmte Politikwissenschaftlerin und Publizistin Hannah Arendt in der amerikanischen Zeitschrift „The New Yorker“ über den Jerusalemer Gerichtsprozess gegen den SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann. Ihr zwei Jahre später erschienenes Buch „Eichmann in Jerusalem: A Report on the Banality of Evil“ erregte Aufsehen und wurde sehr kontrovers diskutiert.

Der Gerichtsprozess gegen Eichmann in Jerusalem, Arendts Buch und ihre Thesen stehen im Mittelpunkt der Übung. Behandelt werden außerdem die Karriere von Adolf Eichmann im „Dritten Reich“, seine Rolle in der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik, sein Nachkriegsleben in Argentinien bis zu seiner Festnahme durch den israelischen Geheimdienst Mossad im Jahre 1960. Es wird auch auf die Berichterstattung über die Jerusalemer Gerichtsverhandlung in den USA, in Westeuropa und im Ostblock, insbesondere in der BRD und in der DDR, eingegangen, der Einfluss des Prozesses auf die internationale Holocaustforschung thematisiert und die Auseinandersetzung mit dem Eichmann-Prozess in Israel analysiert. Im Rahmen der Übung ist eine Skype-Konferenz mit dem israelischen Historiker Dr. Leonid Rein (Yad Vashem) geplant.

Einführende Literatur: Arendt, Hannah: Eichmann in Jerusalem: Ein Bericht von der Banalität des Bösen, München u.a. 2006; Cesarani, David: Becoming Eichmann: Rethinking the Life, Crimes, and Trial of a „Desk Murderer“, Cambridge 2007; Krause, Peter: Der Eichmann-Prozess in der deutschen Presse, Frankfurt am Main 2002; Lang, Jochen von: Das Eichmann-Protokoll. Tonbandaufzeichnungen der israelischen Verhöre, München, 2001; Less, Avner W. (Hg.): Der Staat Israel gegen Adolf Eichmann, 2. Auflage, Weinheim 1995; Parvikko, Tulija: Arendt, Eichmann and the Politics of the Past, Helsinki 2008.

Modulzuordnung Geschichte: FW-FM NG, FW-FM NG/MA

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