Übung: Sport hinter dem „eisernen Vorhang“ (1945–1989)

Friedman

Zeit: Mittwochs 14–16 Uhr, Ort: Gebäude B 3.2, Raum 3.01, Beginn: 14.10.2009, letzte Sitzung: 3.2.2010

Die meisten Schachweltmeister kamen nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Sowjetunion. Jahrzehntelang dominierten die Sowjets im Eiskunstlauf. Die „rote Maschine“, die sowjetische Eishockey-Nationalmannschaft, galt als die stärkste Nationalmannschaft der Welt. Diese und weitere Beispiele benutzte die kommunistische Propaganda, um die Überlegenheit der Sowjetunion und ferner des ganzen sozialistischen Blocks zu bestätigen. Die mit Sport verbundene Propaganda und die offizielle Sportpolitik sind zentrale Themen dieser Übung. Außerdem werden Auswirkungen des Ost-West-Konflikts auf Sport (Boykotts Olympischer Spiele, Konkurrenz zwischen der DDR und der BRD) und die Rolle des Sports in der Schul- und Hochschulbildung sowie im Alltag kommunistischer Staaten thematisiert. Ein weiterer Themenkomplex ist die Stellung von Sportlern in der sozialistischen Gesellschaft, ihre wirtschaftliche Lage und ihre Instrumentalisierung zu propagandistischen Zwecken. Die Doping-Problematik wird in der Übung am Beispiel der DDR, der UdSSR und Rumäniens beleuchtet. Es wird auf die Entwicklung ausgewählter Sportarten (Fußball, Basketball, Handball, Eishockey, Leichtathletik, Gymnastik, Tennis, Eiskunstlauf, Biathlon, Schach, Kampfsportarten etc.) in den Ostblock-Staaten eingegangen. Behandelt wird zudem die einzigartige Fan-Kultur, die sich hinter dem „eisernen Vorhang“ entwickelte. Im Rahmen der Übung sind Treffen mit Zeitzeugen und Audiokonferenzen mit Sporthistorikern aus Deutschland, Russland und Weißrussland geplant.

Einführende Literatur: Julius Bohus: Sportgeschichte. Gesellschaft und Sport von Mykene bis heute. München 1986; Carl Diem: Olympiaden 776 v. Chr.–1964. Eine Geschichte des Sports, Stuttgart 1964; Arie Malz u.a. (Hg.): Sport zwischen Ost und West. Beiträge zur Sportgeschichte Osteuropas im 19. und 20. Jahrhundert, Osnabrück 2007; Karl-Heinz Ruffmann: Sport und Körperkultur in der Sowjetunion, München 1983; Hermann Gross: Körpererziehung und Sport in der Sowjetunion, Graz 1965; Hajo Bernett: Körperkultur und Sport in der DDR, Schorndorf 1994; Volker Kluge: Das Sportbuch DDR, Berlin 2004; ders. (Hg.): Lexikon Sportler in der DDR, Berlin 2009; Giselher Spitzer, Hans J. Teichler und Klaus Reinartz: Schlüsseldokumente zum DDR-Sport, Aachen 1997; Grit Hartmann: Goldkinder: Die DDR im Spiegel ihres Spitzensports, 2. Aulage Leipzig 1998.

Modulzuordnung: FW-FM (NG), FW-FM/MA (NG)
Eingeforderte Leistungen: Mündliches Referat oder schriftliche Hausarbeit

 

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