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Frank G. Becker: „Deutsch die Saar, immerdar!“ Die Saarpropaganda des Bundes der Saarvereine 1919–1935, Saarbrücken 2007 (=Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung, Bd. 40), 501 S., 29 EUR, ISBN 978-3-939150-01-5.

„Deutsch ist die Saar, deutsch immerdar“ – unter diesem Motto versammelte der 1919/20 gegründete Bund der Saarvereine Tausende im Deutschen Reich verstreut wohnende Saarländer, die am 13. Januar 1935 ihr Votum zugunsten der Rückgliederung der Saar abgegeben sollten. Frank Becker untersucht, wie der Bund auf der Basis eines stetig wachsenden Ortsgruppennetzes im Deutschen Reich in den 15 Jahren seines Bestehens Funktionen wahrnahm, welche die amtliche deutsche Politik oftmals nicht ausüben wollte oder konnte. Das durch ihn vermittelte Gedankengut, ein Konglomerat revisionistischer, national-großdeutscher, stellenweise nationalistischer und latent antisemitischer Ideen, schlug sich in zahlreichen Druckschriften und Zeitungsbeiträgen sowie in (Massen-)Kundgebungen nieder. Ohne sich an die Nationalsozialisten zu binden, spielte der Bund im Vorfeld der Abstimmung von 1935 eine vielfältige Rolle. Nach dem Plebiszit gleichgeschaltet, bestand er noch einige Jahre als unpolitischer landsmannschaftlicher Zusammenschluss von Saarländern und Pfälzern fort.

Das Buch ist aus einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt hervorgegangen.


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