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Wolfgang Freund: Volk, Reich und Westgrenze. Deutschtumswissenschaften und Politik in der Pfalz, im Saarland und im annektierten Lothringen 1925–1945, Saarbrücken 2006 (=Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung, Bd. 39), 552 S., 30 EUR, ISBN 978-3-939150-00-8.

In der Bundesrepublik ist seit einem Jahrzehnt in Öffentlichkeit und Wissenschaft intensiv darüber diskutiert worden, welchen Anteil Wissenschaftler an der Vorbereitung der nationalsozialistischen Expansions- und Vernichtungspolitik in Osteuropa hatten. Freund untersucht in seiner Monographie nunmehr die Situation im Westen. Er schildert die Gründung, die Forschungsinhalte und die politischen Hintergründe der Saarforschungsgemeinschaft, der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, des ihr zugehörigen Saarpfälzischen (ab 1941 Westmark-)Instituts für Landes- und Volksforschung in Kaiserslautern sowie des 1940 in Metz installierten Lothringischen Instituts für Landes- und Volksforschung. Er zeigt, wie diese Institutionen vom Regime gleichgeschaltet wurden, aber auch, wie Wissenschaftler sich in mehr oder weniger direkten Formen an der verbrecherischen Germanisierungspolitik in Lothringen beteiligten oder auch die deutsche Ausraubung von Kulturgütern zu mildern versuchten.

Das Buch ist aus dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkolleg „Interkulturelle Kommunikation in
kulturwissenschaftlicher Perspektive“ hervorgegangen.


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