Umschlagbild

Ilja Mieck und Pierre Guillen (Hg.): Nachkriegsgesellschaften in Deutschland und Frankreich im 20. Jahrhundert – Sociétés d'après-guerre en France et en Allemagne au 20e siècle, hg. im Auftrag des Deutsch-Französischen Historikerkomitees, München (Oldenbourg) 1998, 39,80 EUR, ISBN 978-3-486-56314-6.

Der Band präsentiert die Ergebnisse der vierten Tagung des Deutsch-französischen Historikerkomitees, die vom 15. bis 18. Oktober 1996 in der Europäischen Akademie Otzenhausen abgehalten wurde. Die Organisation übernahmen der Präsident des Komitees Louis Dupeux (Strasbourg), Generalsekretär Rainer Hudemann (Saarbrücken) und Beatrix Bouvier (Darmstadt/Bonn). Als Thema wählte das Komitee die vergleichende Untersuchung der Nachkriegsgesellschaften in Deutschland und Frankreich.

Zehn französische und neun deutsche Historiker untersuchen in ihren Beiträgen die Frage, welche Bedeutung den Epochen der Nachkriegszeiten Deutschlands und Frankreichs im Rahmen der westeuropäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts zukommt. Der Vergleich der beiden Nachkriegszeiten zeigt an Beispielen aus den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Politik und Militär, dass sich die seit dem 19. Jahrhundert zunehmende Entfremdung zwischen Deutschland und Frankreich in der ersten Nachkriegszeit noch verschärfte. Sie konnte erst nach dem Zweiten Weltkrieg überwunden werden, zuerst im politischen, später im gesellschaftlichen Bereich. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Entwicklung beider Länder trotz aller Unterschiede ein integrierender Bestandteil des gesamteuropäischen Umbruchs war, der aus der zweiten Nachkriegszeit resultierte. Diese Konvergenzen und Diskrepanzen, eingebettet in den europäischen Rahmen, bilden das übergreifende Thema des Bandes.


Anzeige schließen