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Rolf Wittenbrock: Bauordnungen als Instrumente der Stadtplanung im Reichsland Elsaß-Lothringen (1870–1918). Aspekte der Urbanisierung im deutsch-französischen Grenzraum, St. Ingbert (Röhrig) 1989 (=Saarbrücker Hochschulschriften Geschichte, Bd. 11), 336 S., ISBN: 3-924555-37-0.

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die grundlegenden Strukturen und Orientierungen der Urbanisierung in den elsässischen Städten Straßburg, Colmar, Mulhouse sowie den lothringischen Städten Metz, Thionville und Saargemünd während der Reichslandzeit.

Dabei wird erforscht, welche Bedeutung politische und administrative Rahmenbedingungen für die Genese, aber auch für den Wandel bzw. die Kontinuität baurechtlicher Leitbilder und Steuerungsinstrumente hatten. Dieser methodische Ansatz hat zur Folge, dass auch die Ära vor 1870 sowie nach 1918 integraler Bestandteil der Untersuchung ist.

Zentrales Ergebnis ist die Erkenntnis, dass von einer „Zwangsgermanisierung“ der reichsländischen Städte nicht die Rede sein kann. Die Angleichung des Baurechts an wilhelminische Normen war kein Instrument, wohl aber eine Folge der ohnehin weit fortgeschrittenen Integration in den deutschen Staatsverband. Diese spezifische städtebauliche Orientierung prägt bis heute die Physiognomie ganzer Stadtviertel, die inzwischen als wertvoller Bestand des kulturellen Erbes auch in Frankreich gewürdigt werden.


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