Exkursion: Geteilte Erinnerung. Öffentliches Gedenken in Berlin von 1945 bis heute

Großmann/Klöckner

Zeit: 30.5.–4.6.2011

Vor dem Hintergrund der deutschen Teilung und der Systemkonkurrenz zwischen Ost und West bildeten sich in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg zwei höchst unterschiedliche Formen des Gedenkens an die deutsche Vergangenheit und insbesondere an die Zeit des Nationalsozialismus heraus. Die jeweilige Deutung des Vergangenen, die sich vielfach im öffentlichen Raum manifestierte und bis heute deutliche Spuren im Stadtbild hinterlassen hat, war dabei hochgradig politisch motiviert und stand fast immer in mehr oder weniger direktem Bezug zur Rolle Berlins als „Frontstadt“ im Ost-West-Konflikt. Nach der Wende von 1989 wurde die über Jahrzehnte gewachsene geschichtspolitische Symbolik teilweise umgedeutet, teilweise bewusst verdrängt und durch neue Ausdrucksformen des Gedenkens ersetzt, in denen sich der Wille des wiedervereinigten Deutschland und seiner politischen Vertreter zu einem neuen historischen Selbstverständnis und zur offensiven Auseinandersetzung mit der deutsch-deutschen Vergangenheit widerspiegelt. Im Rahmen dieser Exkursion sollen diese unterschiedlichen Schichten der Erinnerung freigelegt und in ihrem jeweiligen politischen, gesellschaftlichen und stadtgeschichtlichen Kontext verortet werden. Geplant sind dabei unter anderem Besuche im „Ort der Information“ des Holocaust-Mahnmals, im neu errichteten Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“, in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, im Alliiertenmuseum, in der neu konzipierten Gedenkstätte Berliner Mauer und im ehemaligen Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen.

Das vorläufige Programm der Exkursion können Sie hier einsehen.

Zulassungsvoraussetzung ist die Teilnahme an der Übung „Geteilte Stadt – Berlin im Kalten Krieg 1945–1990“, in deren Rahmen auch die Vorbesprechung der Exkursion stattfinden wird.

Modulzuordnung Geschichte: AW-EM

 

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