Urbanisierungsprozesse in Europa

Im Zuge der Industrialisierung und Urbanisierung entwickelten sich im 19. Jahrhundert in Deutschland und Frankreich Formen der Verstädterung und Grundprinzipien der Stadtplanung, die sich teilweise berührten, vielfach aber grundlegend voneinander unterschieden. Diese national unterschiedlich ausgeprägten Aspekte der Urbanisierung wirkten weit in andere europäische Länder hinein. Sie trafen sowohl in den großen Metropolen als auch in hoch konfliktgeladenen Grenzräumen wie Elsass-Lothringen-Luxemburg-Saarland direkt aufeinander. Die Konfrontation unterschiedlicher Leitbilder und Normen führte einerseits zu Überlagerungs- und Abgrenzungsvorgängen, andererseits aber auch zu Assimilationsprozessen.

Innerhalb dieses Forschungsschwerpunktes entstanden mehrere, inzwischen abgeschlossene Einzelprojekte wie das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschungsprojekt „Stadtplanung und Wohnungswesen im deutsch-französisch-luxemburgischen Grenzraum im 19. und 20. Jahrhundert“ sowie das Interreg-Forschungsprojekt„Historische Vernetzung und kulturelle Identität des Saar-Lor-Lux-Raumes. Stadt und städtische Kultur im 19. und 20. Jahrhundert“ und die daraus hervorgegangene Online-Publikation „Memotransfront – Stätten grenzüberschreitender Erinnerung“.

Eine weitere Arbeitsgemeinschaft „Divergenzen und Konvergenzen von Urbanisierungsprozessen in Europa im 19. und 20. Jahrhundert. Städte, Grenzräume und Integrationsprozesse“ fügte sich ein in einen Kreis von insgesamt elf Arbeitsgruppen mit Wissenschaftlern aus mehreren Ländern, die sich auf Anregung von René Girault und mit Unterstützung der EU-Kommission seit 1990 zu einem Forschungsverbund unter dem Titel „Vers une identité et une conscience européennes au XXe siècle – Europabewusstsein und europäische Identität im 20. Jahrhundert“ zusammengeschlossen hatten. Die Leitung dieser Arbeitsgemeinschaft übernahm Rainer Hudemann von 1992 bis 1998 gemeinsam mit François Walter (Universität Genf) und Danièle Voldman (Universität Lyon II/IHTP Paris).

In Zusammenarbeit mit zahlreichen Historikern, Kunsthistorikern, Architekten, Soziologen und Geographen aus Frankreich, Luxemburg, der Schweiz, Deutschland, Großbritannien und Italien wurden mehrere Workshops und Fachtagungen durchgeführt, deren Ergebnisse größtenteils publiziert werden konnten. Die Arbeitsgemeinschaft erhielt Unterstützung durch die Europäische Union (Programm Interreg II), den Fonds National Suisse, das Centre Nationale de la Recherche Scientifique (CNRS), das Institut d'Histoire du Temps Présent (IHTP), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung sowie die Union Stiftung Saarbrücken.

Im europäischen Vergleich wurden urbane Rekonstruktionsprozesse nach den beiden Weltkriegen von einer internationalen Arbeitsgruppe unter der Leitung von François Walter und Rainer Hudemann untersucht.


Deutschland und Frankreich im 19. und 20. Jahrhundert
Urbanisierungsprozesse in Europa
Französische Besatzung in Deutschland nach 1945
Die Saarregion im 20. Jahrhundert
Grenzüberschreitende Erinnerung
Evakuierungen im deutsch-französischen Grenzgebiet während des Zweiten Weltkrieges
Behinderten-, Kranken- und Säuglingsmorde in Belarus 1941–1944


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Wissenschaftskooperation

Forschungsschwerpunkte

Deutschland und Frankreich
Urbanisierungsprozesse
Französische Besatzung
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Erinnerungskultur
Evakuierungen
Krankenmorde in Belarus

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Kontakt:

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Fax 0049 (0)681-302 4793
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Externe Links:

Universität des Saarlandes

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Paris Sorbonne Université